Praktikumsversuche für ein naturwissenschaftliches Studium finden meist in einem Laboratorium statt und erfordern die praktische Durchführung eines chemischen, physikalischen oder biologischen Experimentes. Das Praktikum dient dazu, Studierenden die Arbeit im Labor näherzubringen und theoretische Konzepte durch Experimente zu illustrieren.
Wie bereite ich mich auf einen Praktikumsversuch vor?
Man sollte sich gründlich auf einen Praktikumsversuch vorbereiten, denn er kann gefährlich sein und vieles kann schiefgehen. Meist findet vor den Praktika ein Kolloquium statt, das das Wissen der Studierenden über das Experiment (Theorie und Praxis) abfragt. Ein bestandenes Kolloquium ist Bedingung, um am Praktikum selbst teilnehmen zu dürfen. Dazu werden vorher auch meist Fragebögen und Hausaufgaben verteilt, die man eigenständig zu lösen versuchen sollte.
Die Sicherheit bei der Arbeit in einem Labor steht immer an erster Stelle. Oft arbeitet man mit gefährlichen Substanzen, man muss sie erhitzen oder abkühlen, mischen oder unter Druck setzen. All das sind mögliche Gefahrenquellen. Vor der Versuchsdurchführung muss klar sein, welche Sicherheitsaspekte es zu beachten gibt.
Vor dem Experiment sollte die Anleitung zum Versuch gründlich durchgelesen werden. Welche Apparate und welche Chemikalien werden benötigt? Wie erfolgt die Versuchsdurchführung? Was ist das Ziel des Versuchs? Was soll beobachtet werden, und welche Ergebnisse müssen protokolliert werden?
Wie schreibe ich ein sinnvolles Versuchsprotokoll?
Das Ergebnis des Versuches muss immer protokolliert werden. Hat man sich gründlich vorbereitet, ergibt sich daraus fast automatisch das Versuchsprotokoll. Es folgt in der Regel dieser Struktur:
- Thema und Fragestellung
- Vermutung (Hypothese)
- Verwendete Materialien
- Versuchsaufbau und -durchführung
- Beobachtung (ggf. Messwerte)
- Auswertung (Erläuterung und Interpretation des Ergebnisses; bei Abweichung vom erwarteten Ergebnis auch Fehleranalyse)
Auf das Thema und die Hypothese sollte in der Auswertung Bezug genommen werden. Manchmal können die Beobachtungen nicht eindeutig erklärt werden. Dann sollte diskutiert werden, wie ein anderes (oder ein leicht modifiziertes) Experiment möglicherweise Erklärungen liefern kann – vielleicht weitere Praktikumsversuche.
Aron Urbatsch
Aron Urbatsch ist promovierter Chemiker mit langjähriger Auslandserfahrung. Er arbeitet als Buchlektor bei Wiley-VCH.
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