Es ist nicht alles Gold, was glänzt – diese alte Weisheit stimmt so eigentlich nicht mehr. Denn seitdem das elektrochemische Verfahren der Galvanisierung erfunden wurde, lassen sich Schmuckstücke und andere metallische Gegenstände ohne großen Aufwand mit einer hauchdünnen Schicht eines edleren Metalls überziehen, also z. B. versilbern oder vergolden. Wie leicht das geht, könnt ihr selbst ausprobieren, indem ihr einen metallischen Gegenstand (Sicherheitsnadel oder Büroklammer) zusammen mit einem Stück Edelmetall (Kupfermünze) in eine Schale mit Elektrolytlösung legt. Nach ein paar Tagen ist das unedle Metall mit einer dünnen Kupferschicht überzogen, und ihr habt eine echte Designer-Nadel bzw. Büroklammer.
Und so wird es gemacht:
(1) Legt eine Kupfermünze (ein 1-Cent-Stück reicht völlig aus) und eine Sicherheitsnadel in eine flache Plastikschale. Achtung: Nadel und Münze dürfen sich nicht berühren!
(2) Füllt vorsichtig Haushaltsessig (10 %ige Essigsäure) in die Schale, so dass Nadel und Münze gerade bedeckt sind.
(3) Wartet ein paar Tage ab. Möglicherweise müsst ihr ab und zu etwas Essig nachfüllen. Wenn euch der Essiggeruch stört, könnt ihr die Schale auch abdecken.
(4) Nach ein paar Tagen ist die Sicherheitsnadel kupferrot geworden, während die Münze zunehmend matter wird. Nehmt beides aus der Schale. Der Essig hat inzwischen aufgrund der in ihm gelösten Kupferionen eine gelbgrüne Farbe angenommen.
(5) Da Kupferionen giftig für wasserlebende Organismen sind, dürft ihr die Elektrolytlösung nicht einfach ins Abwasser geben. Um das gelöste Kupfer auszufällen, gebt ihr nach und nach kleine Mengen Backpulver (Natron) hinzu und rührt zwischendurch immer wieder um. Wenn die Lösung nicht mehr schäumt und sich ein schmutzig-grüner Niederschlag bildet, habt ihr das Kupfer in Form eines Gemisches aus Kupferacetat, Kupfercarbonat und Kupferhydroxid (das auch als basisches Kupferacetat oder Grünspan bezeichnet wird) ausgefällt. Filtriert den Niederschlag über einen Kaffeefilter ab und entsorgt den Filter im Restmüll. Das Filtrat könnt ihr nun – mit viel Wasser verdünnt – in den Ausguss schütten.
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