Die Literatursuche oder auch Quellensuche ist essenzieller Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens. Schon am Anfang eines Forschungsprojektes sollte mithilfe der Literatur der Stand des Wissens recherchiert werden und wie das eigene Projekt innerhalb des Forschungsgebietes einzuordnen ist. Beim Verfassen der Arbeit, z. B. Bachelor- oder Masterarbei,) muss fremdes Gedankengut bzw. das aus den Quellen gewonnene Wissen von dem neuen Wissen, das durch die eigene Forschungsarbeit selbstständig gewonnen wurde, strikt voneinander getrennt werden. Das geschieht durch Quellenangaben und Quellenzitate. Bei fehlenden oder falschen Angaben kommt schnell der Verdacht eines Plagiates auf, was im Extremfall mit der Aberkennung des Studienabschlusses enden kann. Auch deswegen ist das vollständige und richtige Zitieren sehr wichtig.
Quellen für die Literatursuche
Eine gute Literatursuche ist also notwendig, aber auch zeitaufwändig. Zum Glück gehört das Blättern in verstaubten Zeitschriftenbänden mit vergilbten Seiten mittlerweile der Vergangenheit an. Für die großen naturwissenschaftlichen Fächer wie Chemie, Physik oder Biologie gibt es tausende von Fachzeitschriften und Büchern, auf die man durch die Universitätsbibliothek in der Regel online Zugriff hat. Wissenschaftliche Literaturdatenbanken und Suchmaschinen wie Scopus, SciFinder, Web of Science oder PubMed bilden einen guten Startpunkt für die Literatursuche.
Sowohl Primärquellen, also begutachtete (peer-review) Forschungsartikel in Fachzeitschriften, als auch Sekundärquellen wie Fach- und Lehrbücher, Übersichtsartikel (Reviews) in Fachzeitschriften, Master- und Doktorarbeiten eignen sich als Quellen für die eigene Arbeit. Andere Quellen sollten für wissenschaftliche Arbeiten lieber vermieden werden; dazu gehören neben Webseiten auch Social-Media-Einträge, Blogposts und nicht begutachtete Dokumente wie Hausarbeiten.
Korrekte Quellenzitate
Wie binde ich Quellenzitate in den Text ein? Die Quellenangabe soll so nah wie möglich an der zitierten Aussage stehen, also nicht erst am Ende des Satzes oder Abschnitts. Die Formulierung des Zitats muss so erfolgen, dass die zitierten Thesen, Aussagen und Gedanken klar von den eigenen Aussagen abgegrenzt sind.
Wie formatiere ich Quellenzitate? Es gibt unterschiedliche Zitierweisen, die sich in den verschiedenen Disziplinen durchgesetzt haben. In den Naturwissenschaften und in der Medizin werden Zitate meist mit Nummern gekennzeichnet (Vancouver-Zitierweise), daneben findet man aber auch die Kennzeichnung über den Autorennamen und das Jahr der Veröffentlichung (Harvard-Zitierweise). Wofür man sich auch entscheidet, man sollte immer eine einheitliche Zitierweise im gesamten Dokument anwenden.
Sämtliche Quellen müssen in einem Literatur- oder Quellenverzeichnis zu finden sein, meist am Ende der Arbeit bzw. des Kapitels. Die Quellenangaben darin müssen alle Informationen enthalten, um die Quelle eindeutig zu identifizieren. Für eine einfache und einheitliche Zitierweise (und auch für das Nachschlagen von Quellen) gibt es eine Reihe von Literaturverwaltungsprogrammen wie zum Beispiel EndNote, Citavi und Zotero.
Aron Urbatsch
Aron Urbatsch ist promovierter Chemiker mit langjähriger Auslandserfahrung. Er arbeitet als Buchlektor bei Wiley-VCH.
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