Hängebrücke

Stell dir vor, du hältst ein Seil in beiden Händen und lässt es locker durchhängen. Was du da vor deinem geistigen Auge siehst, ist keine Parabel – auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein hat. Es ist eine Kettenlinie; eine Form, die sich ganz natürlich ergibt, wenn die Schwerkraft ihr Ding macht.

Warum ist das spannend? Weil diese Form nicht nur ganz nett aussieht, sondern auch ein Paradebeispiel dafür ist, wie sich Naturgesetze in eleganten Kurven zeigen. Architekten und Ingenieure nutzen dieses Prinzip zum Beispiel beim Bau von Hängebrücken oder Bögen – denn die Kettenlinie verteilt Kräfte besonders effizient.

Die Physik dahinter ist eigentlich ganz einfach: Die Kette will im Gleichgewicht sein. Die Schwerkraft zieht sie nach unten, aber die Aufhängung hält sie fest. Das Ergebnis ist eine Balance zwischen Zugkraft und Gewicht – und genau daraus ergibt sich diese spezielle Kurvenform.

Mathematiker haben sich natürlich nicht damit zufriedengegeben, die Kettenlinie zu betrachten. Sie haben diese Form in Gleichungen gepackt und dabei herausgefunden: Die Kettenlinie folgt dem sogenannten „cosh“, dem „Cosinus Hyperbolicus“. Diese elegante Form und die passenden Gleichungen sind ein schönes Beispiel dafür, wie Mathematik unseren Alltag beschreiben kann.

Also: Wenn du das nächste Mal eine Lichterkette aufhängst oder eine Hängebrücke siehst, denk daran: Da hängt nicht nur ein Seil, sondern auch ein Stück Mathematikgeschichte.

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