Das erste breit angewendete Medikament war Aspirin – das auch heute noch am häufigsten genutzte Schmerzmittel. Weltweit werden etwa 100 Milliarden Aspirin-Tabletten pro Jahr konsumiert! Die Geschichte der Entwicklung dieses modernen Schmerzmittels reicht mehr als 2000 Jahre zurück: schon 400 vor Christus empfahl der griechische Arzt Hippokrates, Weidenrinde zu kauen, um den Geburtsschmerz zu mildern oder Augeninfektionen zu behandeln.
Es zeigte sich, dass der wirksame Bestandteil der Weidenrinde Salicin war – eine Verbindung, in der Salicylalkohol an eine β-D-Glucoseeinheit gebunden ist. Bei der wässrig sauren Hydrolyse von Salicin entsteht Salicylalkohol, der anschließend zu Salicylsäure oxidiert werden kann. Salicylsäure erwies sich im Hinblick auf die Schmerzbekämpfung sowie die fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung als noch wirksamer als Salicin. Darüber hinaus hat sie nicht dessen extrem bitteren Geschmack.
Bedauerlicherweise wurden beim Einsatz von Salicylsäure bald auch ihre gravierenden Nebenwirkungen offensichtlich: Sie führt zu schwerwiegenden Reizungen der Magenschleimhaut.
Auf der Suche nach Derivaten der Salicylsäure mit weniger Nebenwirkungen bei vergleichbarer Wirksamkeit stellten Chemiker der Firma Bayer in Deutschland 1897 Acetylsalicylsäure in reiner Form her und gaben ihr den Namen Aspirin, abgeleitet von der Spirsäure (ein anderer Name für Salicylsäure) und dem Buchstaben A für die Acetylgruppe:
Aspirin erwies sich als deutlich weniger magenschädigend als Salicylsäure und darüber hinaus als wirksamer bei der Bekämpfung von Schmerzen und von entzündlichem Gelenkrheumatismus. Ab 1899 wurde Aspirin bei Bayer großtechnisch produziert.
Auf der Suche nach noch potenteren analgetischen und entzündungshemmenden Wirkstoffen mit weniger Nebenwirkungen untersuchte man in den 1960er Jahren in der Boots Pure Drug Company in England Verbindungen, die Salicylsäure strukturell ähnelten. Dabei wurde eine noch wirksamere Verbindung entdeckt, die den Namen Ibuprofen erhielt. Bald darauf wurden von der Syntex Corporation in den Vereinigten Staaten Naproxen und bei Rhone-Poulenc in Frankreich Ketoprofen entwickelt.
In den 1960er Jahren wurde auch entdeckt, dass die Wirkung von Aspirin auf der Inhibition der Cyclooxygenase (COX) beruht, einem Enzym, das eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung der Arachidonsäure in Prostaglandine spielt. Diese Erkenntnis erklärt auch, warum nur ein Enantiomer von Ibuprofen, Naproxen bzw. Ketoprofen aktiv ist: Nur das S-Enantiomer dieser Verbindungen hat eine Händigkeit, die eine Bindung an die COX erlaubt und damit deren Inhibition ermöglicht.
Die Erkenntnis, dass die Wirkung dieser Medikamente auf die Inhibition der COX zurückzuführen ist, eröffnete völlig neue Wege in der Wirkstoffforschung. Es war nun klar, dass ein besseres Verständnis der Struktur und der Wirkung dieses wichtigen Enzyms neue Ansätze für die Entwicklung noch wirksamerer nichtsteroidaler entzündungshemmender Wirkstoffe zur Behandlung von Gelenkrheumatismus und anderer entzündlicher Erkrankungen liefern würde.
Das erste breit angewendete Medikament war Aspirin – das auch heute noch am häufigsten genutzte Schmerzmittel. Weltweit werden etwa 100 Milliarden Aspirin-Tabletten pro Jahr konsumiert! Die Geschichte der Entwicklung dieses modernen Schmerzmittels reicht mehr als 2000 Jahre zurück: schon 400 vor Christus empfahl der griechische Arzt Hippokrates, Weidenrinde zu kauen, um den Geburtsschmerz zu mildern oder Augeninfektionen zu behandeln.
Es zeigte sich, dass der wirksame Bestandteil der Weidenrinde Salicin war – eine Verbindung, in der Salicylalkohol an eine β-D-Glucoseeinheit gebunden ist. Bei der wässrig sauren Hydrolyse von Salicin entsteht Salicylalkohol, der anschließend zu Salicylsäure oxidiert werden kann. Salicylsäure erwies sich im Hinblick auf die Schmerzbekämpfung sowie die fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung als noch wirksamer als Salicin. Darüber hinaus hat sie nicht dessen extrem bitteren Geschmack.
Bedauerlicherweise wurden beim Einsatz von Salicylsäure bald auch ihre gravierenden Nebenwirkungen offensichtlich: Sie führt zu schwerwiegenden Reizungen der Magenschleimhaut.
Auf der Suche nach Derivaten der Salicylsäure mit weniger Nebenwirkungen bei vergleichbarer Wirksamkeit stellten Chemiker der Firma Bayer in Deutschland 1897 Acetylsalicylsäure in reiner Form her und gaben ihr den Namen Aspirin, abgeleitet von der Spirsäure (ein anderer Name für Salicylsäure) und dem Buchstaben A für die Acetylgruppe:
Aspirin erwies sich als deutlich weniger magenschädigend als Salicylsäure und darüber hinaus als wirksamer bei der Bekämpfung von Schmerzen und von entzündlichem Gelenkrheumatismus. Ab 1899 wurde Aspirin bei Bayer großtechnisch produziert.
Auf der Suche nach noch potenteren analgetischen und entzündungshemmenden Wirkstoffen mit weniger Nebenwirkungen untersuchte man in den 1960er Jahren in der Boots Pure Drug Company in England Verbindungen, die Salicylsäure strukturell ähnelten. Dabei wurde eine noch wirksamere Verbindung entdeckt, die den Namen Ibuprofen erhielt. Bald darauf wurden von der Syntex Corporation in den Vereinigten Staaten Naproxen und bei Rhone-Poulenc in Frankreich Ketoprofen entwickelt.
In den 1960er Jahren wurde auch entdeckt, dass die Wirkung von Aspirin auf der Inhibition der Cyclooxygenase (COX) beruht, einem Enzym, das eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung der Arachidonsäure in Prostaglandine spielt. Diese Erkenntnis erklärt auch, warum nur ein Enantiomer von Ibuprofen, Naproxen bzw. Ketoprofen aktiv ist: Nur das S-Enantiomer dieser Verbindungen hat eine Händigkeit, die eine Bindung an die COX erlaubt und damit deren Inhibition ermöglicht.
Die Erkenntnis, dass die Wirkung dieser Medikamente auf die Inhibition der COX zurückzuführen ist, eröffnete völlig neue Wege in der Wirkstoffforschung. Es war nun klar, dass ein besseres Verständnis der Struktur und der Wirkung dieses wichtigen Enzyms neue Ansätze für die Entwicklung noch wirksamerer nichtsteroidaler entzündungshemmender Wirkstoffe zur Behandlung von Gelenkrheumatismus und anderer entzündlicher Erkrankungen liefern würde.