Erstklassige Eigenschaften

Die Entstehung der modernen Naturwissenschaften zu Beginn der Neuzeit durch Pioniere wie Galileo Galilei und Johannes Kepler auf dem Gebiet der Astronomie, Isaac Newton in der Physik, Robert Boyle und Antoine de Lavoisier in der Chemie sowie Robert Hooke und Antonie van Leeuwenhoek in der Biologie zeigt eine überraschende Gemeinsamkeit. Sie alle waren für ihre wissenschaftlichen Experimente und Beobachtungen auf ein Material mit ganz besonderen Eigenschaften angewiesen. Die Rede ist von … genau: Glas! Kein anderes Material besitzt dessen optische Transparenz, Brechungsindex, Formbarkeit, Festigkeit und chemische Beständigkeit, so dass Glas für zahlreiche wissenschaftliche Instrumente und Apparaturen verwendet wurde und wird.

 

Glas-klare Fortschritte

Erst die gläsernen Linsen haben eine systematische Himmelsbeobachtung mit Teleskopen und den Blick in den Mikrokosmos mithilfe von Mikroskopen ermöglicht. Newton hat seine Theorie der Lichtbrechung mithilfe gläserner Prismen aufgestellt. Der Wandel von der alten Kunst der Alchemie zur exakten Wissenschaft der Chemie wäre ohne gläserne Retorten, Kolben und Vakuumgefäße wohl kaum möglich gewesen. Die Messinstrumente, die Alexander von Humboldt auf seiner berühmten Südamerikareise stets mit sich führte und wie seinen Augapfel hütete, waren Barometer und Thermometer aus – wie könnte es anders sein – Glas.

 

Das Internationale Jahr des Glases

Auch aus unserer modernen Welt ist Glas längst nicht mehr wegzudenken, ob als transparente Abdeckung eines Photovoltaikmoduls, als Touchscreen fürs Smartphone oder als sterile Verpackung für den Covid-Impfstoff. – Dieses ganz besondere Material und seine Bedeutung in Geschichte und Gegenwart werden nun offiziell geehrt: 2022 ist von den Vereinten Nationen zum internationalen Jahr des Glases erklärt worden, um seine wichtige Rolle für die Entwicklung von Kunst, Kultur und Wissenschaft zu würdigen.

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